Stadtgeschichte und Digitalarchiv
Der heilige Georg als Patron der Stadt erinnert an die Zeiten, in denen hier deutsche Siedler slawische Kultur verdrängten. Der Georgenberg in unmittelbarer Nähe der Stadt trug einst die kleine Burg (=Burglein), die dann der Stadt den Namen gab.
Die Geschichte der Stadt ist eng verknüpft mit dem 1133 gestifteten Benediktinerkloster. Man geht davon aus, dass die Verleihung des Stadtrechts auf das Betreiben des Klosterabtes zurückgeht. Im Jahre 1234 wird Bürgel in einer Urkunde bereits als Stadt genannt. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts kreuzten sich hier die Nord-Süd- und Ost-West-Richtung verlaufenden Handelsstraßen und verhalfen der Kaufmannsiedlung zu einem Aufschwung.
Aus einer kleinen Kaufmannssiedlung, deren Dreiecksmarkt im heutigen Baderplatz noch erkennbar ist, entstand – nachdem bereits vor 1234 das Stadtrecht verliehen worden war – eine planmäßige Stadtanlage mit quadratischem Markt, an dem das Rathaus und die Stadtkirche St. Johannis liegen. Auch die Reste der ehemaligen Stadtmauer und das erhaltene Badertor zeugen von der mittelalterlichen Geschichte.
Seit dem 15. Jahrhundert ist das Töpferhandwerk am Ort nachweisbar, seit spätestens dem 17. Jahrhundert bestimmt es den Ruf Bürgels als „Töpferstadt“.
Die Urbarmachung des Saaletales führte jedoch zu einer Verlegung der Nord-Süd-Route, die in der Folgezeit die Stadt Bürgel nicht mehr berührte. Bürgel blieb ein freundliches Städtchen mit Ackerbauern und Handwerkern: Schneider, Leineweber, Gerber, Böttcher, Stockmacher und Drechsler siedelten sich im Lauf der Zeiten hier an – und natürlich Töpfer. Und sie waren es dann auch, die der Stadt bis in die heutigen Tage zu beachtlichem Ansehen verhalfen. Heute bildet die Stadt mit den eingemeindeten Ortschaften Thalbürgel, Gniebsdorf, Beulbar, Gerega, Ilmsdorf, Hetzdorf, Silberthal, Droschka, Göritzberg, Hohendorf, Nischwitz, Lucka, Rodigast und Taupadel eine Einheitsgemeinde und verwaltet die Gemeinden Graitschen b. Bürgel, Nausnitz und Poxdorf. Zusammen seinen Orteilen erstreckt sich die Fläche der Gemeinde Bürgel auf ca. 30 km². Rund 3.600 Einwohner zählt die erfüllende Gemeinde. Die den Ruf der Stadt bestimmende Keramik – weiße Tupfen auf blauem Grund – ist noch heute in verschiedenen Werkstätten am Ort in ihrer Herstellung zu erleben.
Das Digitalarchiv Bürgel
Ziel des Projektes „Historische Digitalarchiv für die Stadt Bürgel und Umgebung“ ist es, die bewegte und interessante Geschichte der Stadt Bürgel für alle Interessierten aufzubereiten und digital zugänglich zu machen. Dokumente werden dauerhaft verlustfrei gespeichert, wobei eine zeit- und ortsunabhängige Erreichbarkeit ermöglicht wird.